Welche Zahnfehlstellungen gibt es und
wie kann Ihr Kieferorthopäde diese korrigieren?
„Ein schönes, gesundes Lächeln erleichtert vieles.“ Für viele Jugendliche kann jedoch eine Zahnfehlstellung den Alltag erschweren: sei es beim Sprechen, Kauen oder einfach nur beim Lachen. Gerade in einer Phase, in der das Selbstbewusstsein oft noch in Entwicklung ist, können schiefe Zähne oder ein auffälliger Biss das Selbstwertgefühl belasten.
In diesem Beitrag erfahren Sie:
- Welche Zahnfehlstellungen gibt es?
- Wann ist eine Behandlung sinnvoll?
- Wie kann eine frühe Behandlung spätere Zahnprobleme vermeiden und das Selbstvertrauen stärken?
Einfach erklärt: die häufigsten Zahnfehlstellungen
Zahnfehlstellungen sind keine Seltenheit – viele Jugendliche und Kinder sind davon betroffen. Meistens fallen sie zum ersten Mal bei einer routinemäßigen Untersuchung auf, manchmal aber auch im Alltag: Ein schiefes Lächeln, Probleme beim Abbeißen oder Kauen oder leichte Schwierigkeiten beim Sprechen können Anzeichen für eine Fehlstellung sein.
- Zahnfehlstellungen können langfristig die Zahngesundheit beeinträchtigen.
- Sie verhindern eine gleichmäßige Belastung der Zähne, was zu schnellerem Abrieb oder sogar Schmerzen führen kann.
- Manche Fehlstellungen lassen sich auch im Alltag spüren: etwa durch Schwierigkeiten beim Kauen oder durch Verspannungen im Kiefer.
Im Folgenden geben wir Ihnen einen kurzen Überblick über die häufigsten Zahnfehlstellungen. Gerne beraten wir Sie ausführlich und individuell bei einem Termin in unserer kieferorthopädischen Praxis in Euskirchen.
Überbiss
Ein vergrößerter Überbiss, auch mandibuläre Retrognathie genannt, tritt auf, wenn die oberen Vorderzähne deutlich weiter vorstehen als die unteren. Der Oberkiefer kann dabei entweder zu groß oder der Unterkiefer zu klein sein, was die Proportionen des Gesichts beeinflusst und oft ein zurückliegendes Kinn oder „Hasenzähne“ zur Folge hat.
Diese Fehlstellung erschwert das Abbeißen und Kauen, erhöht das Risiko für Karies und kann die oberen Atemwege beeinträchtigen. Auch das Verletzungsrisiko bei Stürzen steigt.
Eine frühzeitige Diagnose ermöglicht Korrekturen mithilfe von Zahnspangen. Bei Erwachsenen ist hingegen meist eine aufwändigere Behandlung nötig, da das Kieferwachstum nicht mehr beeinflussbar ist.
Vorbiss
Ein Vorbiss liegt vor, wenn das Verhältnis von Ober- und Unterkiefer unausgeglichen ist: Der Oberkiefer kann zu klein oder der Unterkiefer zu groß sein, wodurch die unteren Frontzähne über die oberen greifen.
Dies erschwert das Abbeißen und Kauen und belastet die Frontzähne ungleichmäßig. Optisch kann ein vorstehendes Kinn oder ein kleiner Oberkiefer auffallen.
Im Kindesalter kann das Wachstum gezielt gesteuert werden, um die Fehlstellung zu korrigieren; bei Erwachsenen ist oft eine chirurgische Behandlung erforderlich.
Kreuzbiss
Ein Kreuzbiss ist eine häufige Zahnfehlstellung, bei der die Seitenzähne nicht korrekt aufeinanderbeißen. Der Oberkiefer ist oft zu schmal oder der Unterkiefer zu weit, sodass die unteren Seitenzähne nach außen greifen.
Dies beeinträchtigt die Kaufunktion und kann zu Fehlbelastungen führen. Ein einseitiger Kreuzbiss betrifft nur eine Seite, während ein beidseitiger Kreuzbiss beide Seiten betrifft.
Ohne Behandlung kann es zu schiefen Gesichtsproportionen, Kiefergelenkschmerzen und Problemen bei der Sprachentwicklung kommen. Eine frühzeitige Therapie verspricht die besten Erfolge.
Offener Biss
Ein offener Biss liegt vor, wenn beim Zusammenbeißen eine Lücke zwischen den oberen und unteren Zähnen bleibt. Häufige Ursachen sind Daumenlutschen, längerer Nuckelgebrauch, eine fehlerhafte Zungenfunktion oder falsches Schlucken.
Diese Fehlstellung erschwert das Abbeißen, beeinträchtigt die Aussprache und kann die Gebissfunktion überlasten.
Eine Behandlung ist idealerweise im Kindesalter möglich, etwa durch eine Mundvorhofplatte oder eine Zahnspange, jedoch auch im Erwachsenenalter noch umsetzbar.
Ein Zahnengstand entsteht, wenn die Zähne im Kiefer nicht genug Platz haben, was zu Platzmangel und Fehlstellungen führt. Die Ursachen lassen sich in drei Typen unterteilen:
- Der primäre Engstand ist genetisch bedingt, wenn Kiefergröße und Zahngröße nicht zusammenpassen.
- Der sekundäre Engstand entsteht, wenn Milchzähne zu früh verloren gehen und nachfolgende Zähne nicht mehr ausreichend Platz haben.
- Der tertiäre Engstand tritt meist im Erwachsenenalter auf und betrifft die Frontzähne im Unterkiefer. Hierfür werden verschiedene Ursachen diskutiert.
Häufig betroffen sind Eckzähne, kleine Backenzähne und Weisheitszähne, was die Zahnpflege erschwert und das Risiko für orale Erkrankungen erhöht.
Behandlungenschaffen mehr Platz im Kiefer und sind bei Kindern und Erwachsenen möglich.
Lückenstand
Ein Lückengebiss entsteht, wenn Zähne fehlen, zu klein sind oder der Kiefer zu breit ist, was zu auffälligen Zahnlücken führt, die die Gesichtsästhetik beeinflussen können. Oft tritt eine Lücke zwischen den oberen Schneidezähnen auf.
Hauptursachen sind genetische Veranlagung, die Nichtanlage von Zähnen oder frühzeitiger Zahnverlust durch Erkrankungen. Große Zahnlücken können die Stabilität der Zähne und auch die Aussprache beeinträchtigen.
Im Kinder- und Jugendalter nutzt der Kieferorthopäde für die Behandlunglose oder feste Zahnspangen zum Schließen der Lücken. Später können Implantate fehlende Zähne ersetzen, um Probleme zu vermeiden.
Was tun bei einer Zahnfehlstellung meines Kindes?
Falls Sie bei Ihrem Kind eine Zahnfehlstellung bemerken oder unsicher sind, ob eine Behandlung sinnvoll ist, lohnt sich eine frühzeitige Untersuchung. Eine fachkundige Beratung ist der erste Schritt, um den individuellen Bedarf und die besten Behandlungsoptionen für Ihr Kind zu besprechen.
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„Je früher wir eine Zahnfehlstellung erkennen, desto leichter und effektiver lässt sie sich behandeln. Wir haben heute viele Möglichkeiten, Ihrem Kind schonend und effizient zu einem gesunden und selbstbewussten Lachen zu verhelfen.“
Kieferorthopäde Dr. Tobias Klur, M.Sc.
Lässt sich eine Zahnfehlstellung bei Erwachsenen korrigieren?
Auch im Erwachsenenalter sind Zahnkorrekturen möglich und oft sinnvoll. Viele Menschen denken, dass eine kieferorthopädische Behandlung nur in der Jugend erfolgreich sein kann, doch das ist ein verbreiteter Irrtum. Zahnfehlstellungen wie Engstand, Überbiss oder Kreuzbiss können Kieferorthopäden auch bei Erwachsenen korrigieren. Moderne Behandlungsmethoden – wie unsichtbare Zahnschienen – machen die Therapie oft angenehmer und diskreter als früher.
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KFO für ErwachseneZahnfehlstellungen vermeiden oder frühzeitig behandeln
Für viele Zahnfehlstellungen gilt: Besonders im Kindes- und Jugendalter kann eine Behandlung oft gezielt in das natürliche Wachstum eingreifen und so den optimalen Zahnbogen formen. Regelmäßige Kontrolltermine beim Zahnarzt und Kieferorthopäden sind der beste Weg, um mögliche Fehlstellungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
So können Sie das Risiko für Zahnfehlstellungen reduzieren:
- Gesundes Kauverhalten fördern: Eine ausgewogene Ernährung mit festen Nahrungsmitteln wie Obst und Gemüse regt das Kauen an und fördert die Kieferentwicklung.
- Schädliche Gewohnheiten vermeiden: Angewohnheiten wie Daumenlutschen oder langes Nuckeln am Schnuller sollten Sie nach Möglichkeit zeitig abgewöhnen, um Fehlstellungen zu verhindern.
- Regelmäßige Kontrollen: Frühzeitige Untersuchungen beim Kieferorthopäden helfen, Fehlstellungen rechtzeitig zu erkennen und die passende Behandlung einzuleiten.
Eine Zahnfehlstellung muss nicht bedeuten, dass Ihr Kind sein Lachen verstecken muss. Mit einer professionellen kieferorthopädischen Behandlung können wir die besten Voraussetzungen für gesunde und gerade Zähne schaffen.
Vereinbaren Sie gerne einen Beratungstermin in unserer Praxis in Euskirchen. Gemeinsam finden wir die optimale Lösung für die Zahngesundheit und das Wohlbefinden Ihres Kindes: